fruehstart_KW03

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Wort zum Sonntag:
Wymówka. Das ist das polnische Wort für "Entschuldigung".

Wofür?
Im Jahr 2003 war ich sauer, dass unser östlicher Nachbarn die europäische Solidarität brach und Amerika in den - völlig sinnlosen - Irakkrieg folgte.

Inzwischen verstehe ich das!
Nur, wenn Partner auch Kampfpanzer schicken! So hat Deutschland bislang seine Haltung zur Leopard-Lieferung formuliert. Bis Großbritannien mit dem Challenger 2 welche geschickt hat.

Dann hieß es:
Nur, wenn die USA welche schicken! So hat es Herr Scholz zumindest am Anfang der Woche formuliert. Bis sein neuer Verteidigungsminister ausrichten lies, so sei es nie formuliert worden.

Sein Wirtschaftsminister ...
... richtete all die Weil aus, dass andere Leopard-Nutzerstaaten gern Leoparden verschicken dürfen. Natürlich ohne irgendeine offizielle Genehmigung dazu zu erteilen.

Das bedeutet?
Der Leopard wird mehr und mehr zu Schrödingers Raubkatze: Deutschland will Kampfpanzer liefern (und/oder liefern lassen) und gleichzeitig keine Kampfpanzer liefern (und/oder liefern lassen).

Oder, kurz gesagt:
Wegen Schland kann man Europa mal wieder in der Pfeife rauchen.

Um das zu verstehen, ....
... muss man allerdings wissen, was den Leopard so wichtig macht.

Klären wir heute.
Zuvor trommeln wir aber nochmal ein bisschen: Wenn Ihr jemanden kennt, der am fruehstart-Newsletter Gefallen finden könnte, dann schicket ihr oder ihm einfach den folgenden Link: https://dvestor.com/#/portal/signup

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Haha!
Was haben wir gelacht. Über Putins Armee. Wie sie auf der Felge daherkam.

Mit diesem wohligen Gefühl, ...
... entließ ich Euch in die Weihnachtspause: Alles wartete auf eine entscheidende ukrainische Offensive. Das schien nur eine Frage der Zeit.

Bzw. des Bodens:
Der Schlamm der ukrainischen Pampa müsse nur zufrieren - und ab ginge die wilde Fahrt. So in etwa wurde es vor Weihnachten auf vielen Kanälen verlautbart.

Inzwischen ist es Ende Januar.
Und ich habe schon lange nichts mehr zum ukrainischen Bodenfrost gehört.

Dafür von Soledar.
Ich weiß. Es ist wohl ein Pyrrhussieg. Zu teuer erkauft. Ohne "operative" Bedeutung. Denn die Ukrainer haben sich dahinter wohl ziemlich tief eingegraben. Etc.

Soledar: Der bittersüsse Sieg für Putin - NZZ Akzent
Nach einem monatelangen Abnützungskampf ist Soledar von russischen Kämpfern vor ein paar Tagen eingenommen worden. Doch Russland laufe Gefahr, seine militärische Schlagkraft auf Nebenschauplätzen zu verspielen, sagt Andreas Rüesch im Podcast.

Das mag alles sein.
Aber "eingegraben"? Haben wir vor einigen Wochen nicht noch Tränen gelacht, als die Russen gegenüber Cherson zu buddeln begannen?

Was ist passiert?
Es scheint fast so, als hätte sich simples, altes Gesetz bewahrheitet: Mass matters!

Regina Halmich weiß das.
Nach einem Crash-Kurs konnte Stefan Raab sechs Runden mit der Boxweltmeisterin stehend beenden.

Dank seiner "Killerplautze".
Sie lieferte im 32 Kilo mehr Kampfgewicht. Und jedes Kilo zählt. Auch Bierbauchschwabbel.

So ähnlich, ...
... macht sich Russlands Mobilisierung bemerkbar.

Was ist mit Ausbildung, Ausrüstung, Logistik etc.?
Alles nice to have. Im Zweifel aber durch pure Masse ersetzbar.

Fragt die US Army.
Die wurde im Koreakrieg von "human waves" zurückgedrängt.  

Das heißt?
Bad News: Die Ukraine 43 Millionen Einwohner, Russland 143 Millionen. Und Putin scheint gewillt, diesen Unterschied auszuschöpfen.

What Ukraine — or Russia — must do to win
While Moscow largely holds its battlefield destiny in its own hands, Kyiv’s fate rests in those of its Western allies.

Anscheinend kann er das auch.
Denn er hat ein Rezept dafür gefunden: Er lässt die Grenzen offen. Und wer nicht für ihn an die Front will, der geht, so er denn kann. Und wer nicht kann, der ist wohl verheizbar.

Kingt gobschlächtig.
Funktioniert aber bislang. Die erste Mobilisierungswelle ist durch, weitere liegen in der Luft - und Anzeichen für einen ernsthaften Aufruhr sind nicht zu erkennen.

Und nun?
Die technische Überlegenheit der Ukraine reicht Stand heute wohl für ein Patt. Bislang stehen aber erst die erste Hälfte der 300.000 mobilisierten Russen an der Front. Und die andere Hälfte könnte für eine Offensive ausreichen.

Und damit wären wir beim Leopard.
Warum nicht beim Challenger, Leclerc oder Abrams?

Der Reihe nach.
Der Challenger müsste korrekterweise wohl der „Gechallengte“ heißen: Seine Panzerung ist vintage, die Kanone so exzentrisch wie ungenau. Außerdem bringt er es nur auf ordentliche Reichweiten, wenn man ihm Reservekanister umschnallt – was auf einem Schlachtfeld ganz genauso bescheuert ist, wie es zunächst erscheinen mag.

Challenger 2 – der schwerste Kampfpanzer der Welt soll nun die Russen aufhalten
Großbritannien liefert moderne Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 nach Kiew. Dieser MBT besitzt eine treffsichere Kanone und ist extrem gut geschützt – doch es sollen nur 14 Stück kommen.


Das alles ist aber völlig egal.
Denn mit den Putin-Panzern aus dem Ostalgie-Museum wird er auch auf der linken Kette noch fertig.

Viel entscheidender:
Seine Majestät verfügt über ein paar hundert Stück davon – und im Gegensatz zum Leopard gibt es keinen nennenswerten „Streubesitz“.

Und die „Ukranian Armed Forces“ …
… haben mal nachgerechnet – und kamen zu dem Ergebnis, dass sie ca. 300 westliche Kampfpanzer bräuchten.

Mit Challenger ...
... wird das also niemals was. Zumal Panzer anscheinend ziemliche Papiertiger sind: Dreiviertel davon sind wohl meist nur theoretisch vorhanden - und Monate bis Jahre von der Gefechtsbereitschaft entfernt.

Und ohlalala:
Vom französischen Leclerc existieren wohl auch nicht viel mehr.

Zur Verteidigung Beider:
Kampfpanzer sind – sehr eindeutig – die deutsche Bringschuld zum Bündnis.

Und aus dieser Richtung …
… kommt vielleicht auch die amerikanische Weigerung, Abrams-Panzer zu liefern: Sie sehen es eventuell einfach nicht ein.

Und zwar zu Recht!
Ein Blick kurzer Blick auf die Landkarte - und man fragt sich, warum genau die USA der größte Unterstützer der Ukraine ist.

Normalerweise …
… redet sich Europa - und vor allem Deutschland - mit dem Argument "Wir können Krieg nicht." heraus.

Bei Kampfpanzern stimmt das allerdings nicht.  
Der Leopard gilt nicht nur als der Mercedes unter den Kampfpanzern, sondern auch als "Bestseller": Es zirkulieren wohl ein paar Tausend davon.

Da wird ein Schuh draus.
Denn nach dem Motto "a bissel was geht immer" sollte man hier 300 Panzer zusammenbekommen.

Aber:
Deutschland hat noch ein zweites Argument: "Wir haben die Welt zweimal in Schutt und Asche gelegt, deswegen sollen nun gefälligst die Amerikaner jegliche Drecksarbeit für uns machen."  

Das habe ich nie wirklich kapiert.
Der Rest der Welt wohl auch nicht. Und entsprechend begeistert guckt man derzeit nach Berlin.

Olaf Scholz ...
... hat allerdings ein eigentümliches Konzept: "Gute Führung heißt, Problemen auf keinen Fall mit einer vorausschauenden Strategie begegnen." Diesen Teil hat er von seiner Vorgängerin übernommen. Und er hat ihn noch um einen Zusatz verfeinert: "Wenn es dringend wird, auf keinen Fall reagieren."

Und damit ...
... landen wir nun folgerichtig beim hochnotpeinlichen Panzertheater der vergangenen Tage.

Und was ist mit der Eskalationsgefahr?
Obacht - am Ende könnte Putin deswegen noch in den Krieg ziehen ;). Aber Spaß bei Seite: Nachrichtendienstlich und militärstrategisch dürften die Vor- & Nachteile von Panzerlieferungen wohl schon vor der britischen Challenger-Lieferung durchgespielt worden sein. Denn der Sinn dieser Übung lag ganz offensichtlich darin, die Leoparden zu triggern.

Daran sieht man übrigens schon, ...
... welche Zugeständnisse an Deutschlands Capricen gemacht wurden: Wegen Berlins "Machen wir nur, wenn es unsere Partner auch machen", verlegt man nun also 14 Britenpanzer inkl. Ausbildung etc.. Was aufgrund der maximal verfügbaren Anzahl völlig sinnbefreit ist.  

Und nicht zuletzt ...
... hat sich der Kreml höchstselbst schon zu den Leoparden geäußert. Tenor: Steckt sie Euch ihrwisstschonwhohin.

Kreml: Westliche Panzer in der Ukraine werden “brennen”
Russland hat in der Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine die Zerstörung von westlichen Panzer auf dem Schlachtfeld angekündigt. “Diese Panzer brennen

Wenn der Scholzsche Kindergarten ...
... dann einmal endet, hat er wohl keine ersichtlichen Vorteile gebracht. Dafür umso mehr Nachteile: Weitere Leopard-Bestellungen sind vorerst wohl kaum zu erwarten. Denn wenn es hart auf hart kommt, handelt man sich damit ein teutonisches Kasperl-Theater mit ein. Dann lieber Made in Korea.

Polen kauft Panzer und Flugzeuge aus Südkorea
“Die Zeit drängt, wir müssen die polnische Armee ausrüsten”, warnt Polens Verteidigungsminister. Daher setzt er auf Waffen aus Südkorea.

Als rein deutscher Panzer ...
... wird der Leo aber schnell zum Challenger: Bei einer Stückzahl von ein paar hundert, kommt man über eine Klapperkiste nicht wirklich hinaus.

Das stärkt die europäische Sicherheit ganz ungemein.
Und wir erinnern uns: Wir haben ein ziemlich akutes Russlandproblem, das gut und gerne chronisch werden kann.

Dann vertrauen wir halt auf die USA.
Also auf jenes Land, das innerhalb von 20 Jahren zwei geistig beschränkte Oberbefehlshaber hatte. Vorzüglicher Plan!

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Krypto?
Der Bitcoin feiert sich gerade, die €20.000 wieder erklommen zu haben. Nach ca. €60.000 im November 2021.

Immerhin existiert er noch.
Das können ja nun nicht alle Krypto-Währungen bzw. Börsen von sich behaupten.

Von den "Bored Apes" ...
... hört man schon lange nichts mehr (Gutes).

Und Big Tech ...
... macht derzeit vor allem mit Massenentlassungen Schlagzeilen.  

Der Investment-Rausch ...
... der Corona-Zeit wurde 2022 größtenteils wieder kassiert.

Zeit für eine Bestandsaufnahme.
Und siehe da: Ein paar Dinge sind immer noch da. Z.B. Trade Republic. Oder der ETF-Sparplan.

Monster-Funding: Trade Republic erhält 750 Millionen Dollar – Bewertung bei 5,3 Milliarden Dollar | FinanceFWD
Exklusiv: Der legendäre Investor Sequoia steigt zusammen mit Thrive und TCV beim Fintech-Startup Trade Republic ein, die Bewertung explodiert von zuletzt 730 Millionen Dollar auf 5,3 Milliarden Dollar. Der Siegeszug der Berliner Trading-App geht weiter: Mehr als eine Millionen Kunden verwenden die A…

Und Chancen ...
...  gibt es natürlich immer noch. Derzeit ist viel von Disney die Rede.  

The Walt Disney Company: Top-Reboundaktie für 2023?
The Walt Disney Company: Top-Reboundaktie für 2023?

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