fruehstart_KW23

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Überall Superlative.
Für Microsofts Kevin Scott ist AI definitiv “the next big thing”. Also in einer Reihe mit den großen Disruptionswellen von Dampfmaschine, PKW, PC, Internet & mobile.

Begründung:
Die KI-Modelle sind kein “Produkt”, sondern eine “Plattform”, auf deren Basis man die verschiedensten Anwendungen bauen kann. Also eine Gesundheits-AI, die z.B. Röntgen-Bilder analysiert, eine Jura-AI, der man sein Causa nur noch vortragen muss, um im Gegenzug den Papierkram und Anweisungen zum weiteren Vorgehen zu erhalten, eine Steuer AI …

You name it!
Unsere Endgeräte könnten sich also bald in einen allmächtigen „Computer“ a lá Star Trek verwandeln.

Sagen die Euphoriker.
Die Kritiker wiederum sehen in GPT & Co. bestenfalls eine „KI-Demo“. Und schlimmstenfalls eine Art „Skynet“, der die Menschheit früher oder später auf jeden Fall vernichten wird.

Und was sagt fruehstart?
Klären wir gleich.

Davor der übliche Reminder:
Falls Du Leute kennst, denen der fruehstart Newsletter genauso gut gefallen könnte wie Dir: Sei nett – und mach uns miteinander bekannt. Am besten mit dem folgenden Link – der passt jede Email, Whatsapp – oder in was auch immer Du am liebsten verschickst.

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Deep Dive: KI-Hype -sofort „all in“ gehen?

Fair enough:
“Earl Grey, heiß!” werden GPT & Co.  wohl vorerst nicht „materialisieren“ können. Und auf ein „Holo-Deck“ müssen wir leider auch noch etwas warten.

Aber:
In der Disziplin „jede erdenkliche Frage in Echtzeit beantworten“ sind sie nicht mehr weit von Captain Picards treuem „Computer“ entfernt.

Oder etwa nicht?
Kritiker erheben da Einspruch: Die jetzigen KI-Modelle machen nämlich Fehler. Sie „halluzinieren“ sich regelmäßig Quellen, Personen & Fakten zurecht.


Halb so wild?
Der erste PC war schließlich auch ein UX-Desaster. Und mit der Zeit könnte sich ja auch GPT verbessern.

Könnte man meinen.
Aber genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Einige Kritiker sprechen der heutigen „AI“ die Lernfähigkeit ab.

Pivot - How worried—or excited—should we be about AI? Recode Media with Peter Kafka
AI is amazing… or terrifying, depending on who you ask. This is a technology that elicits strong, almost existential reactions. So, as a Memorial Day special, we’re running an episode of Recode Media with Peter Kafka that digs into the giant ambitions and enormous concerns people have about the very…

Warum?
Weil es sich nach ihrer Definition gar nicht um künstliche „Intelligenz“ handelt. Sondern eher um künstliches „Dampfplaudern“.

Touché!
Denn über seine „neuronalen Netze“ etc. lernt GPT nicht wirklich, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Das wäre wohl – Stand heute – noch etwas zu viel verlangt. Stattdessen lernt er vor allem, klug daherzureden.

Denn er ist "nur" ein „Large Language Model“.
Und als solches berechnet er – sehr vereinfacht ausgedrückt – welcher Wortschwall am besten zum vorangegangenen passt.

Large language model - Wikipedia

Das macht einen Unterschied.
Der nette Chatbot hat also z.B. keine Ahnung, was ein „Rotationsellipsoid“ ausmacht. Er kann nur die Wahrscheinlichkeiten, mit der dieser Begriff zu gewissen Wortkombinationen passt. Und bei Fragen rund um die Erdrotation ist sie entsprechend hoch.

Angesichts dessen …
… ist es gar nicht so verwunderlich, dass er manchmal Humbug erzählt. Eigentlich ist es eher überraschend, dass er so oft richtig liegt.

Warum ist das so wichtig?
Wir sind Millennials. D.h. die meisten von uns haben zumindest die mobile-Revolution, die das iPhone eingeläutet hat, miterlebt. Und gesehen, wie sie die halbe Weltwirtschaft umgekrempelt hat.

Und wäre man doch nur bei Apple eingestiegen …
… als deren „Claim-to-fame“ noch der iPod – also ein besserer Walkman - war. Wie reich wäre man dann wohl heute?

Allerdings:
Wir haben seitdem auch schon genug „The Next Big Things“ gesehen, die es dann irgendwie doch nicht waren.

Bestes Beispiel: Krypto.
Gefühlt sind die Krypto-Anwendungen immer noch damit beschäftigt, Probleme zu lösen, die sie selbst erzeugt haben (z.B. hard forks). Andere Probleme, wie etwa die begrenzte Anzahl an möglichen Bitcoin-Transaktionen, haben sich vor allem dadurch gelöst, dass kaum noch jemand transaktionieren will.

Und:
Hätte man schon ganz am Anfang sein gesamtes Vermögen in Kryptos gesteckt, wäre man nach Mt.Gox-Pleite und FTX-Zusammenbruch inzwischen wohl doppelt und dreifach ruiniert ...

Ähnliches gilt wohl fürs „Metaverse“.
Ein Begriff, den selbst „Meta“ kaum noch verwendet – und das sagt ja eigentlich schon alles.

Also: Keep calm – and carry on.
Bevor wir „alles auf AI“ setzen, sollten wir uns also erstmal überlegen, was genau GPT & Co. genau können.

Healthcare?
Das ist vor allem eine US-Diskussion, schließlich ist die Krankenversicherung dort ein ziemlicher pain point: Selbst wenn man eine hat, tut sie wohl alles, damit man im Zweifel trotzdem auf Arztrechnungen sitzen bleibt  …

Wie kann AI da helfen?
Den Onkel Doktor ersetzen? Für nen Appel und n´ Ei?

Hmmmm, tja.
Wenn Dr. med. GPT auch nur bei jeder 100sten oder 1.000 Diagnose völlig daneben liegt, ist das immer noch sehr weit weg von einem akzeptablen Wert.

Für einen Dr. jur. GPT …
… gilt ähnliches. Womit wir wohl auch hinter „Rechtswesen“ ein Fragezeichen setzen können. Und vor allem auch hinter den Dipl. Ing. GPT. Und viele mehr.

Ihr seht den Punkt.
Bevor man alles auf KI-Titel setzt, sollte man sich also folgende Fragen stellen.

· Gibt es kurz- oder mittelfristige Wege, mit denen die heutigen KI-Anwendungen ihr Genauigkeitsproblem in den Griff bekommen?

· Falls nein: Bleiben dennoch genügend „fehlertolerante“ KI-Geschäftsmodelle, (z.B. Kochrezepte etc.) übrig, die einen Einstieg in die bereits gehypten KI-Titel rechtfertigen?

BTW - Wir erinnern uns:
Es gab z.B. auch schon Hype-Cycle einen Hype-Cycle um selbstfahrende Auto. Laut Elon Musk waren die spätestens seit 2016 so gut wie fertig. Auf der Straße habe ich aber immer noch keines gesehen.


fruehstart INVEST: Shorts

Netflix: Mit Zuckerbrot & Peitsche gegen Account-Sharing
Das Account-Sharing ist für Netflix ein „dialektisches“ Thema: Einerseits hatte man zuletzt fast 100 Millionen „blinde Passagiere“ auf der Plattform – andererseits verschlechtern Gegenmaßnahmen die UX. Deswegen entschied man sich hier für eine dialektische Herangehensweise: Man will die Nutzung auf einen „Haushalt“ beschränken, gibt Nutzern aber gleichzeitig die Möglichkeit, für „nur“ €4,99 weitere Haushalte hinzufügen. Und so langsam setzt man dieses Modell wohl auch durch.

Social media discovers way to get around Netflix’s password crackdown
A popular VPN app offers a service that non-paying customers can use to trick Netflix into thinking they are logging in from the same home as the main account holder.

Russische Propaganda in a nutshell.
Ich erinnere mich kaum noch an die „Infanterie-Gefechtsausbildung“ (oder wie das hieß) meines sehr weit zurückliegenden Wehrdiensts. Aber dieses Video fasziniert mich dennoch: General Lapin marschiert auf der Mitte einer bebauten Straße, um seine Truppen – angeblich – an den Feind heranzuführen. Wäre dieser auch nur ansatzweise in der Nähe, hätte der – durch seine Fuchtelei leicht als Vorgesetzter erkennbar – General die ca. 45 Sekunden Videodreh aber niemals überlebt: Denn so wäre er das fast unvermeidliche Ziel von Feindfeuer, friendly fire, Querschläger aller Art, Scharfschützen, Artilleriefeuer – und neuerdings ja auch noch Drohnen …

Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs.
Weiter unten finden sich dann z.B. die ukrainischen „Biolabs“, die allerlei B-Waffen ausbrüten – u.a. sogar Kampf-Heuschrecken (!).

Russia under attack from Ukrainian combat locusts: Russian propaganda invents new story
Russians are being told by Russian propaganda that Ukrainian fighters have been breeding locusts from the United States in a warehouse in Luhansk Oblast, from which the insects were deployed to attack crops in Luhansk Oblast and Russia.

fruehstart Millennial NEWS: Die Tikka-Takka Offensive der Ukraine

Die „Eine-Million-Euro-Frage:
Wo genau wird die ukrainische Gegenoffensive stattfinden?

Keine Ahnung.
Und ich vermute fast: Das weiß derzeit niemand. Also noch nicht einmal irgendjemand in der Ukraine.

Warum?
Weil sie eventuell gar keinen Grund haben, sich da festzulegen. Das Ziel lautet, zum Asowschen Meer durchzubrechen – um die russische „Landbrücke zur Krim“ zu kappen.

Aber wie man dort hinkommt …
… muss man eigentlich gar nicht vorher entscheiden. Man kann stattdessen immer wieder die Kontaktlinien abklopfen – und gucken, wo sich Löcher zeigen.

Analogie:
Beim Fußball ist das Ziel auch gegeben ("Den Ball ins (gegnerische) Tor bringen."), aber wenn der Innenverteidiger den eröffneten Pass spielt, ist meist noch keinem so ganz klar, wie der Angriff weiter ablaufen wird: man versucht es eben da, wo sich Möglichkeiten auftun.

Genau so, …
… scheint es die Ukraine gerade auch zu halten. Sie tastet die Kontaktlinie mit begrenzten Angriffen nach Schwachstellen ab.

Wichtig:
Dabei hat sie offensichtlich zwei große Vorteile auf ihrer Seite: Zum einen hat sie Dank freundlicher Unterstützung aus dem Pentagon wohl stets das bessere Lagebild. Zum anderen befindet sie sich auf der „Innenbahn“.

Wieso?
Wirft man einen Blick auf die Karte, wird klar das die russische Arme gerade ein halbmondförmiges Stück Ukraine kontrolliert. Rechnet man die ukrainisch-russische Grenze hinzu, wird daraus ein – spiegelverkehrtes – „C“ – mit den Ukrainern innen und den Russen außen.

Das Schöne daran:
Wer auf der „Innenbahn“ ist, kann seine Truppen schneller entlang der Kontaktlinie hin- und herverschieben, als derjenige auf der Außenbahn. Rechnet man die notorische russische Tolpatschigkeit in Sachen Logistik und eine überlegene US-urkainische Aufklärung hinzu, ist das ein echter Vorteil. Denn jede Seite hat „nur“ ein paar hundertausend Mann zur Verfügung – und kann die über 1.000 Km lange Front daher nur punktuell „bemannen“.

Damit kann man taktieren:
Greift man hier und da punktuell an – und penetriert dabei u.a. mit russischen Exilanten auch hin und wieder den völkerrechtlich anerkannten Teil der Landesgrenze im Norden, müssen die Russen ständig hin und her verlegen. Dabei kann man wunderbar ihre Kolonnen maltretieren.

Weiter Wirbel um Belgorod: Russland meldet Erfolg – kurz darauf brennt ein Kraftwerk
Im Ukraine-Krieg gerät die russische Grenzregion Belgorod immer mehr in den Fokus. Nachdem ein Kraftwerk in Brand gerät, äußert sich Tschetschenen-Führer Kadyrow.

Und früher oder später …
… stößt einer dieser Nadelstiche dann mal auf überraschend wenig Widerstand – und schon hat man eine schöne Richtung für einen Vorstoß. Den müssen die Russen dann durch weitere Truppenbewegungen eindämmen – und öffnen dabei vielleicht woanders Räume ...

Soweit die Theorie.
In der Praxis ist das alles – wie immer – ein wenig komplexer. Aber grundsätzlich scheint diese Strategie in ihren Anfängen schon einmal aufzugehen: Die Russen laufen den Scharmützeln hinterher, wie Gegner einer Tikka-Takka-Mannschaft dem Ball.

Allerdings:
Tikka-Takka zermürbt recht langsam – daher wird sich die Gegenoffensive wohl noch etwas hinziehen.

Und das ist wiederum gut für Putin.
Denn der hat noch ein paar Asse im Ärmel. Z.B. die größten Nuklearwaffen der Welt: Twitter, Facebook, Youtube etc..

Denn fassen wir mal zusammen …
… was wir aus dem Investmentteil gelernt haben: Für „fehlertolerante“ Anwendungen ist die KI von GPT & Co. schon heute eine Macht.

Und Fake News ...
… müssen nicht sonderlich genau sein. Sie dürfen sich sogar gegenseitig widersprechen, so lange nur George Sorros, die Clintons oder Bill Gates an irgendetwas schuld sind. Und das bekommen GPT & noch allemal gewuppt.

2024 ist wieder US-Präsidentschaftswahl.
Und eigentlich wäre es nur logisch, wenn in einem Kreml-Bunker bereits Russlands schlaueste Köpfe auf Milliarden von Petro-Dollar säßen, um mit den neuen KI-Möglichkeiten an der „Mutter aller Fake-News Kampagnen“ für Donald Trump zu feilen. Damit der dann den Ukraine-Krieg „in 24 Stunden beendet“, indem er Russland einfach die eroberten Gebiete zuspricht.

So long.
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