In 10 Minuten: So kannst Du kostenlos ein NFT erstellen

"NFTs minten" klingt nach Raketenwissenschaft. Dabei ist es in etwa so komplex, wie eine Amazon-Bestellung.

In 10 Minuten: So kannst Du kostenlos ein NFT erstellen
Photo by Bjorn Pierre / Unsplash

NFT.
Das ist gerade das Buzzword der Buzzwords.

Klingt komplex.
Allerdings kann man die Dinger mega easy erstellen. Und dann verkaufen.

Und damit ganz viel Geld verdienen?
Das können wir Euch leider nicht garantieren - und halten es (zumindest kurzfristig) auch für nicht sonderlich wahrscheinlich.

Aber immerhin könnt Ihr dann Mitreden.
Und zumindest haben wir die "Kostenseite" im Blick: Wir zeigen Euch, wie man NFTs kostenlos auf der opensea-Plattform generieren (und ggf. verkaufen) kann.  

Außerdem ...
... liefern wir  Euch , was Ihr sonst noch grob zu dem Thema wissen müsst. Inklusive der "Schattenseiten" (Spoiler: Davon gibt es so Einige.)

Und wenn Ihr dann noch Fragen dazu habt:
Einfach an [email protected] schicken.


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Du hast es eilig?
HIER gelangst Du direkt zur Anleitung, um kostenlos NFTs zu erstellen!


Was ist ein NFT?

Ein NFT ...
...ist zunächst mal so etwas wie ein Krypto-Coin: Es ist ein Token, der über die Blockchain von Wallet zu Wallet transferiert - also gekauft und verkauft - werden kann.

Unterschied:
Er ist nicht "non-fungible" - also nicht austauschbar. Und das unterscheidet NFTs von Kryptowährungen. Die sind nämlich fungible, sprich: austauschbar. Jeder Bitcoin ist genauso viel wert wie jeder andere Bitcoin. NFTs sind dagegen einzigartig.


Und wozu braucht man NFTs?

Man kann sie als "Zertifikate" verwenden.
Das Prinzip kennt Ihr. Z.B. vom Fahrzeugbrief. Da steht die Fahrgestellnummer drauf. Und die ist auch im Rahmen des Autos eingraviert. So kann man nachweisen, dass einem das jeweilige Auto gehört.

Genauso funktionieren NFTs.
Nur verweisen sie nicht auf Autos, sondern auf Dateien.

Damit ...
... kann man nun alles mögliche machen. Man kann sie z.B. statt Passwörtern verwenden: Wer das passende Zertifikat hat, bekommt Zugang zu einer Seite oder einem Dienst.

In aller Munde ...
... ist gerade aber vor allem eine Anwendung: Man kann damit Kunst in Form von digitalen Dateien (vor allem jpegs) zertifizieren.

Und das löst ein Problem.
Denn bislang konnte man digitale Kunst nicht wirklich gut verkaufen.

Warum?
In der physischen Welt ist das Erstellen von guten Kopien ein ziemlicher Hassel. Und im Zweifel kann man das Original dann trotzdem bestimmen - zur Not mit forensischen Methoden.

Ganz anders bei Dateien.
Hier kann man tendenziell unendlich viele - völlig gleichwertige - Kopien erstellen. Und zwar denkbar einfach (Copy & Paste).

Was soll man da verkaufen?
Und woher weiß man, dass die gekaufte Datei nicht irgendwo gepostet wurde? Und Hinz & Kunz sich einfach eine Kopie ziehen können? Und selbst wenn man nun jemand kauft - aus Liebe zum Künstler o.Ä.: auf einen Wiederverkaufswert braucht man danach nicht zu hoffen.

Mit NFTs ...
... kann man nun aber ein Original zertifizieren.

Rechtlich ...
... ist das zwar alles andere als geklärt. Aber "technisch" funktionierts: Jeder Token ist einzigartig und verweist auf eine bestimmte Datei. Und über die Blockchain lässt sich nachvollziehen, wer ihn erstellt hat.

Und wie funktioniert die Erstellung?
Bestimmt mit Mathe & so. Es gibt aber eine Reihe von Plattformen, auf denen man user-friendly NFTs erzeugen, sprich "minten", kann. Daher ist die Frage nach dem technischen "wie" wohl nur für Leute interessant, die "Größeres" vorhaben. (Programmierer, die so eine Plattform bauen wollen, etc.)

Für den "Hausgebrauch" ...
... reicht es hingegen zu wissen, dass man sein Kunstwerk einfach nur auf einem NFT-Marktplatz hochladen muss - der Rest erledigt sich dann durch einen Klick auf "NFT  erzeugen" . Und für den Marktplatz Opensea zeigen wir Euch auch gleich noch, wie ihr dabei Gebühren vermeidet.


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NFT-Kunst

Wie gesagt:
Man kann man grundsätzlich alle möglichen Dateien mit diesen "Echtheitszertifikaten" ausstatten.

Das wird auch gemacht.
Für den den ersten Tweet ever hat @Jack Dorsey himself einen Token erstellt und (für einen guten Zweck) verkauft (siehe oben). Ähnlich lief es beim Quellcode des WWW.

Momentan ...
... sind aber vor allem Token für "digital art" - sprich: Mit dem Computer generierte "Gemälde" en vogue. Allen voran die der "Bored Apes-Collection".

Die kosten mitunter Millionen.
Justin Bieber hat z.B. ca. $1.300.000 für "seinen" Affen bezahlt.



Das ist natürlich ein "Hype".
Aber genau wie jeder Mythos, haben auch viele Hypes einen "wahren Kern." Und NFT-Kunst hat auch tatsächlich Potenzial.

Kunsthistorisch ...
... sind wir zwar nicht ganz "schwindelfrei". Aber die These, dass jeder Fortschritt (in Farben, Materialien etc.) auch neue Arten des "Kunstschaffens" hervorgebracht hat, ist sicher nicht allzu gewagt. Und oftmals haben neue Techniken auch große Erfolge gefeiert (etwa Siebdrucke mit Andy Warhol).  Daher wäre "digital art" eigentlich nur konsequent. Aber bislang stand dem ja das "Kopierproblem" im Weg.

Falls sich NFT-Kunst nun aber durchsetzt, ...
... hätte sie sogar einen großen Vorteil gegenüber der "analogen" Kunst: Künstler könnten ihre Werke auf Websites zu sehr geringen Kosten der ganzen Welt präsentieren. Und ein etwaiger Verkauf liefe dann denkbar einfach: Der jeweilige NFT-Token wandert - im Austausch für Krypto-Coins - per Mausklick von Wallet zu Wallet.


NFTs im Metaverse

Aber irgendwas fehlt noch!
Richtig: Wenn ich mir ein Ölgemälde kaufe, kann ich es ins Wohnzimmer hängen. Und meine Besucher beeindrucken. Aber was mache ich mit einem digitalen Kunstwerk? Ausdrucken? Als Desktop-Hintergrund einsetzen? Klingt alles nicht so richtig befriedigend.

Und hier ...
... kommt dann das "Metaverse" ins Spiel.

Wir erinnern uns:
Man geht davon aus, dass wir bald sehr viel Zeit in einer virtuellen Realität verbringen.

Bislang ist das Zukunftsmusik.
Metas (sprich: Facebooks) virtuelles Paradies ja noch lange nicht fertig. Und das aufregendste an Decentraland & Co. sind derzeit wohl immer noch die  Grundstückspreise.

Aber:
Gefühlt verbringen wir die Hälfte unserer Freizeit ja sowieso schon mit Fortnite & Co.. Und die Arbeitstage seit Neuestem zwischen Zoom & Slack. Da erscheint der Weg in ein "Metaverse" eigentlich gar nicht mehr so weit.  

Dort ...
... könnten sich NFT-Besitzer die digitalen Werke dann an ihre virtuellen Wände hängen. Und da die Token auf einer dezentralen Blockchain liegen, sind sie nicht an ein Unternehmen gebunden. D.h. man könnte sie in alle virtuellen Umgebungen integrieren. Die Entwickler müssten nur eine Schnittstelle für Wallets integrieren (was sie derzeit auch vorhaben).

Wie sowas aussehen könnte ...
... zeigt Twitter - wenn auch erstmal in nur in "2D": Wenn man ein NFT hat, kann man seine Krypto-Wallet mit dem Account verbinden. Dann  zeigt Twitter das Bild als Profilbild an. Und ein Symbol, um klarzustellen, dass der Profilbesitzer auch den dazugehörigen NFT-Token gekauft hat. (Voraussetzungen: Man hat den Premiumdienst "Twitter Blue" abonniert, besitzt ein iPhone & befindet sich in den USA .)



Praxis: So erstellt Ihr in 10 Minuten ein NFT

Um Kryptowährungen zu minen ...
... braucht man inzwischen einen paar Container voll mit speziellen Hochleistungsrechnern - und das entsprechendes Know-How, um sie "anzuwerfen".

Das ist aber eine ganz andere Baustelle!
Denn das "minten" von NFT-Token ist denkbar einfach.

Um das zu demonstrieren ...
... haben wir extra jemanden mit sehr begrenzten Fähigkeiten engagiert: Euren Autor himself.

Mein Fazit:
Es ist in etwa so komplex, wie eine Amazon-Bestellung.

Gemintet ...
... habe ich dabei dieses epochale Werk.  

Nicht schön - aber selten.
Genau genommen ist es sogar ein absolutes Unikat: Es wurde von mir höchstselbst in mehrminütiger Detailarbeit auf MS Paint erstellt ;).


Wenn man ein solches Werk hat, ...
... ist der Rest denkbar einfach: Auf die Plattfrom OpenSea gehen und dort auf "create" klicken.

Das war´s.
Von da müsst ihr noch den Anweisungen folgen. Im Zuge dessen könnt Ihr (falls noch nicht vorhanden) auch ein kompatibles Wallet anlegen. Ich habe mich - wie von OpenSea empfohlen - für MetaMask entschieden.

Insgesamt ...
... hat mein minting-Abenteuer 15-Minuten beansprucht. Darin war der "Schöpfungsprozess" für mein Meisterwerk aber auch schon enthalten.

WICHTIG bzgl. Gebühren:
Wenn Ihr im Auswahlmenü die Polygon-Blockchain auswählt, könnt Ihr Euer NFT sogar kostenlos "listen" - also zum Verkauf anbieten. Bei der Alternative - der Ethereum-Blockchain - müsstet Ihr dafür nämlich "gas fees" - also Blockchain-Gebühren bezahlen. Und in meinem Fall wären das  immerhin $70 gewesen.

Wem DIY zu viel  Hassel ist ...
... kann sich den Minting-Prozess auch als Youtube-Video reinziehen. Z.B. bvon Bitcoin2Go. Dort brauchen die Kollegen gerade einmal 6 Minuten, um ein NFT zu erzeugen. (Timecode 7:00 - 13:00). Und für die Erstellung der MetaMask-Wallet haben sie auch ein Video gedreht - obwohl das eigentlich selbsterklärend ist.

Nebenbei ...
... sei auch noch erwähnt, dass es natürlich auch noch andere NFT-Marktplätze gibt. Aber OpenSea ist schließlich "der Marktplatz mit den Bored Apes und so" ;).


Kritik am NFT-Boom

Der Youtuber Dan Olson, ...
... ging mit dem Video "Line Goes Up" viral.

Inhalt:
Fast 2,5 Stunden Schmähkritik über den NFT-Hype.

Hat er Recht?
Das an seinen Argumenten etwas dran ist, geben selbst Gegenredner zu.

Daher ...
... wollen wir hier auch einige Punkte daraus erwähnen.


NFT-Betrug

Was genau ...
... hält uns eigentlich davon ab, einfach die Kunst von jemand anderem zu minten und auf einem der Marktplätze damit zu handeln?

Antwort: Nicht viel.
Deswegen ist das minting von fremden Kunstwerken auch ziemlich verbreitet.


Die Haltbarkeit von NFTs

Bei vielen NFTs ...
... liegt nur der Token auf der Blockchain. Und das dazugehörige jpeg auf irgendeiner Internetseite. Und der Token verweist einfach auf deren URL.

Ziemlich suboptimal.
Denn wer Zugriff auf das das Backend der URL hat, kann die dortige Datei löschen oder austauschen.

Außerdem ...
... verschwinden viele URLs mit der Zeit auch einfach wieder aus dem Netz. Die Gründe können vielfältig sein. Dieses Phänomen nennt man "link rot" - und es ist ziemlich verbreitet.


NFTs & Privatsphäre

Dieses Problem ...
... wurde im Zuge der Meme-NFTs besonders sichtbar.

Wir erinnern uns:
Memes wie "Disaster Girl" oder "Bad Luck Brian" waren auf Reddit & Co. schon lange viral. Und letztes Jahr beschlossen dann einige dieser - unfreiwilligen - Berühmtheiten, NFTs davon zu minten.

Das hat sich gelohnt.
Das - inzwischen erwachsene - "Disaster Girl" Zoe Roth konnte sich auf diese Weise dann doch noch etwas für ihren Internetruhm kaufen. Nämlich alles unter $500.000.  

Allerdings:
Genau wie Coins wandern auch die Token von einer Blockchain-Adresse zu anderen - und diese Transaktionen sind bekanntlich einsehbar. Deswegen weiß nun jeder, von welchen Adressen die Token kamen. Und man kann sehen, was die Besitzer nun mit den damit erlösten Coins (meist Ether) so anstellen: Disaster Girl & Bad Luck Brian haben z.B. vorerst mal gehodled ...

NFTs: "Pump n´ Dump"-Gefahr

Wir erinnern uns:
Euer Autor hat in 15 Minuten ein NFT gemintet. Jetzt müsste er eigentlich nur noch etwas zusammenbasteln, was irgendwie an die "Bored Apes" erinnert. Und dann könnte er einen kleinen Hype erzeugen.

Dafür gibt es Blaupausen.
Wichtige Bausteine sind z.B. einen Discord-Channel einrichten und dort eine lebendige Community simulieren. Dann kann man z.B. Mitglieder aus ähnlichen NFT-Channels einladen. Das ist die perfekte Zielgruppe.

Dann eventuell noch etwas "wash trading".
Ich könnte mir z.B. einfach mehrere Wallets anlegen. So kann ich mir einige meiner NFTs einfach selbst verkaufen. Zu gesalzenen Preisen. Das kostet mich dann nur die "gas fees". Für Außenstehende sieht das dann so aus, als fänden meine Bored-Apes-Verschnitte reißenden Absatz.

Und das ist erst der Anfang.
Ich könnte z.B. noch ein White Paper schrieben. Und darin ankündigen, dass ich ein Videospiel um meine Affen herum entwickeln will. Oder Werbung auf dem New Yorker Time Square schalten ...

Und dann ...
... gucke ich einfach, wie viele Dumme ich finde. Das ist noch nicht einmal illegal.

Entsprechend oft passiert es.
Daher hat diese Masche sogar schon einen eigenen Namen: Rug pull.


NFT-Diebstahl

Zu guter Letzt ...
... seien auch noch die zahlreichen Fälle erwähnt, in denen NFTs durch Hacking, Phishing oder sonst irgendwie gestohlen wurden.

Das ist bei NFTs besonders einfach.
Zum einen findet man potenzielle NFT-Besitzer vor allem in den dazugehörigen Discord-Channeln. Wenn man Glück hat, posten sie ihre Anschaffungen dort auch gleich noch.

Und dann kommt die Blockchain ins Spiel.
Eine Super-Sache ist z.B., dass man Blockchain-Wallets jederzeit Token zusenden kann. Meist gibt es keine Vorrichtung, die den Wallet-Besitzer erst fragt, ob er das überhaupt will.

Tokens ...
... können allerdings auch kleine Programme enthalten. Und das können z.B. auch Schadprogramme sein, die den Private Key der Wallet ausspionieren.

Und wenn das gelingt, ...
... dann gilt - genau wie bei jeder Kryptowährung - das eiserne "Blockchain-Gesetz": Wer einen Private Key richtig angeben kann, kann eine Transaktion durchführen. Ganz egal, wie er sich den Zugang dazu verschafft hat. Und es gibt keine Möglichkeit, diese Transaktionen rückgängig zu machen.


Fazit

Vielleicht bin ich ein Banause.
Und ich muss zugeben: Ich könnte einige Werke von Gerhard Richter auch nicht von den gelangweilten Pinseleien eines Grundschülers unterscheiden.

Aber:
Die "Kunst-Schiene" der NFTs macht mich dennoch stutzig. Comic-Affen mit Sonnenbrillen?

Das sollen die Picassos des 21. Jahrhunderts sein?
Das glaube ich erst, wenn sie im Louvre hängen.

Bis dahin ...
... würde ich das Thema NFTs tatsächlich "von der Kritik aus" angehen. Und dabei das Video "Line Goes Up" von Dan Olson noch einmal empfehlen. Denn nebenbei macht es auch die Funktionsweise von NFTs, Smart Contracts, DAOs etc. sehr gut verständlich. Und man überlegt sich zweimal, ob man sich sowas kaufen  sollte, zumal für viel Geld.

"Spaßeshalber" ...
... kann eine gebührenfreie NFT-Erstellung aber sicher nicht schaden. Denn auch wenn es ziemlich simpel ist: Danach versteht man das ganze "Crypto-Gedöns"  ein ganzes Stück besser.


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